Zahnpasta ohne Fluorid – Ist Fluorid schädlich?
Ob Zahnpasta fluoridfrei oder fluoridhaltig sein soll, wird in der Bevölkerung breit diskutiert
Die Nachfrage nach Zahnpasta ohne Fluorid ist in den letzten Jahren angestiegen. Ob Zahnpasta fluoridfrei oder fluoridhaltig sein soll, wird in der Bevölkerung breit diskutiert. Zu beiden Meinungslagern finden sich zahlreiche Beiträge im Netz, die für Verunsicherung sorgen können.
Wir klären auf, welche wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse zu diesem Thema existieren. Zum Schluss machen wir Produktempfehlungen für Ihre individuelle Zahnpflege – unabhängig davon, ob Sie sich entscheiden, eine Zahncreme mit oder ohne Fluorid zu verwenden.
Was ist Fluorid und wie wirkt es im Körper?
Fluorid ist ein Salz der Fluorwasserstoffsäure, also ein natürliches Mineral. Fluoride sind unter anderem im Trinkwasser, in Lebensmitteln oder künstlich beigesetzt im Kochsalz enthalten. In den 1930er Jahren stellte man fest, dass die Einnahme von fluoridhaltigem Wasser die Kariesbildung deutlich verringert. Aus diesem Grund wurde zwei Jahrzehnte später begonnen, den Zahnpasten Fluorid beizusetzen.
Zahnpasta mit Fluorid wirkt antibakteriell. Zudem härtet Fluorid den Zahnschmelz, der durch Säuren (zum Beispiel bei der Nahrungsaufnahme) angegriffen wird und so bestimmte Mineralsalze verliert. Fluoride in der Zahnpasta lösen die benötigten Ionen zur Remineralisierung des Zahnschmelzes aus dem Speichel. Ohne Fluorid ist dieser Wiederaufbau nicht so effektiv möglich.
Fluorid vs. Fluor: Was ist der Unterschied?
Fluorid ist auf keinen Fall zu verwechseln mit Fluor. Fluor ist ein hochreaktives und giftiges Gas, das schnell mit anderen Stoffen reagiert. Allerdings kommt es genau deshalb in seiner reinen Form in der Natur kaum vor. Natürlicherweise finden wir es in gebundener Form vor, beispielsweise mit Natrium in Form von Natriumfluorid oder Natriumchlorid. In diesen Formen verliert Fluor seine giftigen Eigenschaften und ist weitgehend ungefährlich, vorausgesetzt, es wird nicht überdosiert.
Eine Überdosis an Fluorid ist vor allem in Ländern zu beobachten, in denen Fluorid dem Wasser beigesetzt wird. In der Schweiz wird seit 2003 das Wasser nicht mehr fluoridiert, da in Kombination mit den weit verbreiteten fluoridhaltigen Zahnpasten die tägliche Einnahme von Fluorid schnell in die Höhe getrieben werden kann.
Bei sachgerechter Verwendung von Mundpflegeprodukten mit Fluorid besteht aufgrund des geringen Fluoridgehalts kein Risiko für eine Überdosis. Des Weiteren liegen keine wissenschaftlichen Befunde vor, dass Zahnpasten mit Fluorid Langzeitschäden an Knochen, Zähnen oder der Zirbeldrüse auslösen können. Eine Fluorid-Vergifting – eine sogenannte Fluorose – würde sich frühestens ab einer Menge von 350 mg Fluorid bemerkbar machen. Diese Menge entspricht dem Inhalt von drei 75 ml Zahnpastatuben.
Wieso enthält Zahnpasta Fluorid?
Verwenden wir eine Zahnpasta mit Fluorid, so bildet diese einen Schutzfilm aus Kalziumfluorid auf den Zähnen. Nehmen wir Essen ein, so werden entstehende Säuren von diesem Schutzfilm neutralisiert und die Mineralien im Zahnschmelz geschützt. Bakterien im Essen greifen den Zahnschmelz nämlich an, was Karies verursachen kann. Fluorid hemmt allerdings das Wachstum der Bakterien und stärkt den Zahnschmelz. Somit ist fluoridhaltige Zahnpasta zur Vorbeugung von Karies nicht mehr wegzudenken.
Die Einführung von Zahnpasta mit Fluorid führte in der Schweiz zu einem erfreulichen Ergebnis: Seit den 1960er Jahren ist durch die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasta der Kariesbefall bei Schulkindern um 90 Prozent zurückgegangen.
Es gibt Personen, die besorgt sind, dass fluoridhaltige Zahnpasta zu einer Überdosis an Fluorid führt, die schädlich für den Körper sein kann. Hier gibt es allerdings keinen Grund zur Sorge: Der Fluoridanteil in Zahnpasta ist gesetzlich auf 0.15 Prozent beschränkt. Wird sie sachgerecht verwendet, ist mit dieser geringen Menge keine Überdosierung möglich.
Kinderzahnpasta mit oder ohne Fluorid?
Die Milchzähne von Kindern reagieren empfindlicher als Zähne von erwachsenen Personen auf eine zu hohe Fluoridzufuhr. Kinder können somit schneller unter einer Fluorose leiden, wenn nicht die richtige Zahnpasta verwendet wird. Der Fluoridanteil von Kinderzahnpasta ist gesetzlich auf 0.05 Prozent beschränkt und somit deutlich tiefer als der Anteil für Erwachsene, der bei 0.15 Prozent liegt.
Um die Milchzähne vor Kariesbildung zu schützen, sollte ausschliesslich Kinderzahnpasta verwendet werden. Hierzu eignet sich die Zahnpasta EMOFORM Kids ausgezeichnet. Schlucken die Kinder aus Versehen die Zahnpasta, so besteht durch den geringen Anteil an Fluorid kein Grund zur Sorge. Wird eine Kinderzahnpasta ohne Fluorid verwendet, so sollte das benötigte Fluorid in Form von Tabletten supplementiert werden. Eine Kombination von fluoridierter Kinderzahnpasta und Tabletten sollte allerdings nicht eingenommen werden.
Zahnpasta mit oder ohne Fluorid: Vor- und Nachteile
Zahnpaste mit Fluorid | Zahnpasta ohne Fluorid |
Vorteile: + Wirkt antibakteriell + Remineralisiert und härtet den Zahnschmelz + Schützt vor Kariesbefall | Vorteile: + Besteht überwiegend aus natürlichen Inhaltsstoffen + Eine Fluorose wird komplett ausgeschlossen |
Nachteile – Bei Einnahme extremer Mengen kann eine Fluorose eintreten | Nachteile: – Schneiden bei Tests schlechter ab – Einige Inhaltsstoffe (zum Beispiel Aktivkohle) können den Zahnschmelz schädigen – Kein ausreichender Schutz für Personen mit freiliegenden Zahnhälsen oder Kariesneigung |
Fluoridfreie Zahnpasta: Unsere Empfehlung
Zahnpasta mit Fluorid ist bei sachgerechter Verwendung wissenschaftlich nachweislich nicht schädlich oder toxisch für den Körper. Sie trägt massgeblich zur Vorbeugung von Karies bei Erwachsenen und Kindern bei.
Personen, die sich doch lieber für die Nutzung einer Zahnpasta ohne Fluorid entscheiden, sollten darauf achten, ihre Bakterienflora durch die Nahrungsaufnahme im Mund so zu verbessern, dass säurebildende Bakterien nur in geringen Mengen vorhanden sind.
Hierzu eignet sich die TEBODONT Zahnpaste ohne Fluorid für Erwachsene ausgezeichnet. Diese einzigartige Zahnpasta mit Teebaumöl und ohne Fluorid hemmt die Plaquebildung, kräftigt und regeneriert das Zahnfleisch und ist zudem antimikrobiell. So ist Ihnen eine langanhaltende und angenehme Frische im Mund auch ohne Fluorid garantiert.
Für eine umfängliche Zahnpflege ganz ohne Fluorid sind zudem die TEBODONT Mundspülung ohne Fluorid, das EMOFORM Gum Care Mundbad Konzentrat und das EMOFORM Dental Floss zu empfehlen.